
"Ihr seid ebenso Heerführer?"
Schwarze Wolken zogen prekär am Himmel auf und verdunkelten den letzten, mutigen Schein der Sonne. Es schien, als wollen sie ihr Anlitz vor dem Unheil verbergen, das unausweichlich heraufzog. Ein Unheil, das aus einer naheliegenden Gebirgskette vermuten lässt. Viele waren sich bereits ihrer gewiss und spürten dessen Gegenwart. Unruhe inmitten eines Vorpostens herrschte zur dieser späten Stunde. Stellungen wurden bezogen, aber nicht um sich dem Elend gegenüber mit Ruhm zu frommen, sondern es nicht über die Grenzen passieren zu lassen. Doch einige verstanden, sich mit Ehre und Glanz zu bekleckern. Viele meldeten sich zu fast jedweder Möglichkeit, nur um ein Stück des Kuchen für sich zu beanspruchen. Sollte man sich zu dieser Gelegenheit zurückerinnern, gar Geschichten verfassen, haben sie stets ein Argument auf ihrer Seite. Wohin mag also die Frage gerichtet sein? War sie rethorisch, zu wollen, er möge es einem gleichtun, das Schwert fassend und es zu dem Feind richten, es fest umschließen und ehrenvoll in den Tod zu eilen? Falandir schüttelte den Kopf.
"Vor langer Zeit einmal!"
Seine Zeit war vorüber. Ruhm mag man käuflich erwerben, doch verderben tut es nach einiger Zeit wie faules Obst. Noch könne man sie gegen ein Stück Brot eintauschen, wäre man kurz vor dem verhungern. Zurück bliebe der Gedanke nur noch ans Stehlen und schon ist - er - schneller verloren, den man sich über die Jahre ernsthaft erarbeitet hatte.
"Ich diente einst Ecthelion II., Truchsess von Gondor, vor einigen Jahren. Doch mit seinem Tod ist auch mein Eid ihm gegenüber erloschen."
Es war zu Zeiten, als die flatternden Banner aneinander peitschten, von stolzen Männern auf edlen Ross getragen, damit ihre bedrohende Streitmacht wiederspiegelten und verunsicherten somit ihren Feind in seiner Unterlegenheit. Über den Höhezug zu der südlichen Grenze Gondors marschierte das Heer der Korsaren kühn dem Heer entgegen. Hinter ihnen wuchsen die schneebedeckten Zipfel einer Gebirgskette hinauf zu den luftigen Höhen, danach ringend und greifend erschienen sie anmutig den Beschützer des Landes beizustehen. Eine Zeit, womit Falandir an der Reihe war, sich mit der Ehre vertraut zu machen. Heute - ist sie unwichtig. Neue Zeiten sind angebrochen, die neue Helden suchen. Was er je aus der Vergangenheit in die Gegenwart mit nahm, war der Reichtum an Erfahrungen.
"Ihr seid aus Gondor?"
Sein Waffenrock verrieht zumindest seine Zugehörigkeit zur Meigol i Estel. Zugleich war er unter ihrem Namen nicht nur ein Mitglied, sondern wurde ebenfalls zur Untersützung aller in den Norden entsandt.
"Ristredin, Retredens Sohn. Reiter der Mark, wenn Ihr auf Titel wert legt."
Titel? Viele Titel wurden Menschen verliehen. Ob sie anderweitig verdeutlichen, welche Fähigkeiten er besitzt, ob er gegenüber anderen im Vorteil oder gar begabter sei, in irgendeiner Form, sei hier nebensächlich. Ob sie auf dem Schlachtfeld eine Rolle spielen, dort, wo jener sich anbahnte einer zu werden? Sicherlich, denn hier trägt er zu dem Ganzen etwas bei, nämlich seine eigene Erfahrung im Dienste der Mark und das als Heerführer. Wertvoll ist sein Wissen darüber, wie er sich Aug im Aug zu verhalten hat und wie er seine Schachfiguren delegiert.
"Doch euch einzuschätzen fällt mir schwer."
Die Herkunft Falandirs ist ohne Bedenken, kein leichtes Rätsel. Denn spärlich sind seine Worte seid her und ständig versucht er sich im Schutz seiner Kleidung sein Antlitz zu verbergen. So verschlossen, so beängstigend, so schön. Ein ungewöhnlicher Mensch. Wenn er sprach, war er stets freundlich, lächelte, verbeugte sich. Und dennoch - viele Gedanken behielt er für sich. Daher begegnete man ihm überwiegend mit Nichtachtung, als wäre er ein streunender Hund oder ein unerwünschter Gast. Doch unter seiner Verschwiegenheit entdeckte man einen reichen Vorrat an Gefühl. Er gehört zu einem Volk voller Rätsel. Vom Augenblick an dem sie erwachten, streben sie nach Perfektion, in allem was sie tun. Waldläufer von Ithilien; Dunedain.
"Es ist auch nicht von Bedeutung."
Er schwieg und stattdessen hielt er ein Pergament Ristredin entgegen.

// Ich bin Philip, 24, Student und ein verrückter Rollenspieler. Meine Ernsthaftigkeit demgegenüber kann viel Schaden anrichten oder auch Gutes. Findet es heraus und urteilt über mich. Mir ist nur eines wichtig, eine Geschichte zu schreiben, eine - in Mittelerde. Wenn ich dann noch Zeit habe (und viel habe ich nicht), dann kommen mir solch seltsame Ideen, eine Buch-Homepage zu basteln, ein Forum einzurichten, es zu designen und zu moderieren. Und wenn es hart auf hart kommt, dann leite ich sogar eine Sippe. Aber nun will ich eigentlich nur Rollen spielen, so oft, so schön und so schwierig wie möglich. //