"Wann seid Ihr wieder bereit zum Kämpfen?"
"Seh' ich so aus, als ob ich mich häuslich niederlassen und ein Leben an einem ach so idyllischen Flüsschen geniessen würde?"
"Gut so", und offenbarte ein Grinsen. "Mir ist ein verdammt guter Handel durch die Lappen gegangen doch ich will den selbst angehen. Ich biete Euch an, mit mir zu kommen. Jeder bekommt den selben Anteil. Ich brauche jemanden, der mir den Rücken freihält, wenn es zuviele Feinde werden. Dafür würde ich Euch, wenn Ihr", und ging nahtlos zu einem weiteren Grinsen über, " immer noch so gut das Schwert wie damals schwingt, euren Schwertkampf verbessern. Und falls diese Fürstin uns auch noch einen guten Sold bezahlen sollte, dann wäre es noch profitabler. Wenn sie Interesse an einem bestimmten Gebiet hat."
"Aha und was soll das für ein Auftrag sein?", zeigte sie sich wie immer weitesgehend desinteressiert in einem gleichgültigen, fast schon gelangweilten Tonfall.
"Ich will in dieses Moria hinabsteigen!", tat er entschlossen seine Entscheidung kund und führte bei seinem Gegenüber ein lachendes Prusten herbei.
"Nach Moria? Na klar, dann können wir gleich höchstpersönlich vor den Hexenkönig treten und ihm ein Hallo winken!"
"Spart Euch die Worte! Ich weiß, was in diesen Minen alles liegen mag. Genug, um mir danach um diesen Mist keine Gedanken mehr machen zu müssen. Bedenkt, wir sind nur zwei. Zwei, die kaum jemand vermag zu entdecken. Und im Norfall schwingt Euer Schwert."
"Gut, und jetzt sag mir mal, wieso die kleine Fürstin was dafür zahlen würde. Vorausgesetzt wir finden überhaupt etwas dort in diesem Loch."
"Mithril... Genug Gold bringt es ein. Aber die Rüstungen, die sie damit schmieden könnte, wären den normalen weit überlegen."
Vor dem Südtor Brees. Eine Gestalt im Schatten eines Baumes.
Leise raschelte es über ihrem Kopf, als sich das üppige Blätterdach vom Wind sanft hin und her schaukeln liess. Funkelnde Sterne blitzten hier und da auf, wenn zwischen den Lücken im Blätterdach der Nachthimmel zu sehen war. Ein Anblick, von dem sich noch so mancher hätte entzücken lassen, doch nicht sie. Ihr Blick schwenkte zu den Lichtern der Stadt, in der noch immer reger Betrieb herrschte. Laufend ritten Reiter ein und aus, viele davon mit voll beladenen Karren im Schlepptau. Abwartend verharrte sie am Baum gelehnt und liess ihren Blick nicht vom Südtor rücken.
Absoluter Schwachsinn! Sie wartete doch tatsächlich auf den Kerl, der sich den wahnwitzigen Gedanken in den Kopf gesetzt hatte, nach Moria hinabzusteigen. Und sie war auch noch so wahnsinnig und machte bei der ganzen Sache mit! Nur ein angedeutes Kopfschütteln zeichnete sich bei ihr ab ehe sie diese lästigen Gedanken verdrängte und ihren Blick wieder auf die Strasse richtete. Eine männliche Gestalt schälte sich dort aus der Dunkelheit und wurde vom fahlen Mondschein beschienen. Mit festen Schritte näherte sich die Gestalt ihr. Ruckartig stiess sie sich mit dem Fuss vom Baumstamm ab und erwartete ihn mit locker verschränkten Armen.
"Gehen wir.", sprach sie nur kurz angebunden und liess einen Gruss absichtlich aus. Ohne weitere Worte folgen zu lassen, drehte sie sich dem Weg vor ihr zu und trat den Weg zu der Breeland-Siedlung an, wie immer in Begleitung des monoton klirrenden Geräusches ihrer Rüstung und dieses Mal sogar noch in Gesellschaft. Den ganzen Weg über schwieg die Kriegerin, sich innerlich auf das vorbereitend, was ihr bevorstand. Scharf zog sie die Luft ein, um schon mal einen Vorrat an Geduld anzulegen. Celestiel und wahrscheinlich auch noch Anrangar gegenüber zu treten war nicht gerade verlockend, doch der einzige Ausweg aus ihrer misslichen Lage. Mit zusammengespressten Lippen und nur äusserst ungerne gestand sich Vreawyn dies ein, folgte jedoch zielstrebig dem Weg zur Siedlung, die in unmittelbarer Nähe zu sein schien, als der modrige Gestank der Mückenwasser-Moore aufzog. Unbeirrt liess sie die Moore an sich vorbeiziehen und schlug einen kleinen Pfad ein, der von der Hauptstrasse abzweigte. Lichtspendend flackerte es an den Wegesrändern. Grosse Fackeln, die ihnen den Weg zu den Toren wiesen. Einen flüchtigen Blick tauschte sie mit ihrem Weggefährten aus, ehe sie die Tore passierte und sich in einer jenen idyllischen Siedlungen wiederfand, die ihr so verhasst waren. Die Haltung der Kriegerin wurde jedoch keinesfalls lockerer. Noch immer ruhte ihre Hand auf dem Schwertknauf, allzeit bereit einer möglichen Gefahr zu begegnen.
"Du stellst deine irre Idee vor, verstanden?", erhob sie nach langer Zeit barsch wieder ihre Stimme und distanzierte sich schon mal von seiner Idee, um nicht als mögliche Urheberin dieser zu erscheinen. Vor einem stattlichen Anwesen brachte sie ihre Schritte zum Stehen. Das Klirren verklang und liess eine friedliche Stille zurück, die sie sogleich wieder brach, als sie mit ihrer Hand fest gegen die Tür des Hauses hämmerte, keinem geringeren Haus als das der Meigol i Estel...
OOC:
Vreawyn ist mein (Celestiel) Twink. Ein erster, zugegeben kurzer, Teil ihrer Geschichte ist >>hier<< zu finden. Eine rüde, barsche Söldnerin, die einfach nur als Kotzbrocken zu bezeichnen ist in Sachen Gesellschaftstauglichkeit oder halt eben UNtauglichkeit

Man darf gespannt sein
