Vom Tag der Schlacht

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Eogarth
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Registriert: Sa 6. Sep 2008, 12:58

Vom Tag der Schlacht

Beitrag von Eogarth »

Ein erstes Sonnenlicht brach durch die Fenster des Schlafzimmers der Meigol i Estel. Es war ein ruhige Nacht, nur leise pfiff der kalte Wind, den der Herbst mit sich brachte, um das Haus. Eogarth, der erst spät ins Bett ging, öffnete langsam seine Augen. Noch am Vorabend unterhielt er sich mit Mitgliedern der Meigol, sowie Aedon, dem neuen Mitglied der Gemeinschaft. Er trank ein paar Becher Wein, den Celestiel anreichte, und lauschte den Gesprächen zwischen ihr und Aedon, ehe er sich schlafen legte. Ruhig hatte er gelegen, obwohl ihn am nächsten Tag die Schlacht in Skathmur erwartete, konnte er schnell einschlafen. Und nun war der Tag der Schlacht gekommen. Die ersten Gedanken Eogarths widmeten sich jedoch nicht dieser, sondern den aufziehenden, dunklen Wolken am Himmel. Er wandte sich immernoch müde ab und packte seine Sachen zusammen, ehe er hinunter ging. In der großen Halle war niemand zugegen, was Eogarth unruhig stimmte - er machte sich ein kleines, unbedeteundes Frühstück. Zwei Brote mit Butter beschmiert mussten reichen, denn Eogarth hatte es eilig. Er zog ein leichtes Stoffhemd über und verließ das Haus. Es war nicht besonders warm und Eogarth dachte darüber nach, etwas wärmeres anzuziehen, doch er schüttelte nur den Kopf. "Weit muss ich nun eh nicht fort, also werde ich auf dem Weg schon nicht erfrieren...", sagte er sich selbst. Er band seinen Fuchs von einem Pfeiler los und sattelte auf. Wie immer flüsterte er seinem Pferd ein paar Worte ins Ohr, ehe er dessen Hals streichelte und geschwind losritt. An den Häusern der Siedlung vorbei, mit Blick auf die Mückenwassermoore, durch den südlichen Chetwald zum Tor von Bree. Er begrüßte den Stallmeister, stieg ab und übergab sein Pferd. Gezielt suchte er am Marktplatz am Keilerbrunnen eine Händlerin, die ihm ein paar Rationen für den Marsch geben könne. Gegen ein paar Silber erhielt er zwei große Beutel voll Wasser und kleinere Beutel mit Obst und Brot. Er bedankte sich. Doch noch war nicht alles erledigt, was wichtig ist für die Schlacht, und Eogarth steuerte gezielt zur Handwerkshalle zu. "Nur harte Rüstungen können die Schläge der Orks und Trolle abwehren und nur scharfe Schwerter und Dolche überwinden die Abwehr dieser Scheusale!" In der Handwerkshalle angekommen, gab er dem Schneider seine Lederrüstungen. Schwarz und rot war sie, auf der Brust mit einem stählernen Stern. Sein Schwert und seinen Dolch gab er dem Waffenschmied. Der Schneider schlug Beulen aus dem Stern und flickte Löcher in der Rüstung, der Waffenschmied machte den Dolch und das Schwert gefährlich scharf. Eogarth bedankte sich artig, ging zurück zum Stallmeister und ritt zurück zum Haus der Sippe. Nicht mehr lange war es, bis sich die Meigol bei Dornlags Baustätte trafen, um nach Esteldin aufzubrechen. Die Sonne stand nun am Zenit. Eogarth zog seine glänzende und harte Lederrüstung über, zog Stiefel und Handschuhe an, warf seinen Umhang über und steckte Schwert und Dolch in ihre Scheiden. Schnell warf er den Proviant in einen Rucksack und setzt diesen auf. Nun war alles bereit für die Schlacht in Angmar. Er machte sich auf zur Baustätte von Herrn Dornlag. Als er eintraf, war es schon Nachmittag. Gantur, der kleine Hobbit, war schon am Treffpunkt, doch niemand sonst. Sie begrüßten sich und nach und nach trafen weitere Mitglieder der Meigol ein. Ein paar Gespräche entbrannten, man unterhielt sich über den langen Marsch nach Esteldin und über die bevorstehende Schlacht, als mit einem Mal erste Tropfen vom Himmel kamen. Eogarth blickte nach oben. Er hasste Regen, egal in welcher Situation. Er zog sich tiefer in seinen Umhang und war froh, diesen mitgenommen zu haben. Er blickte sich um - vielen erging es wie Eogarth, nur wenigen machte der Regen nichts aus und wenige freuten sich sogar. Eogarth kraulte seinem Fuchs die Mähne, und als es losging, wollte er schon aufsatteln. Doch Celestiel hatte einen anderen Plan, den Eogarth überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Man wollte bis zum Amon Raith gehen, und von dort mit ein paar Pferden vom Stallmeister die letzten Meter bis nach Esteldin reiten. Er sollte sein Pferd am Zügel nehmen, doch nicht reiten. "Aber, wir wären doch viel eher da!", versuchte er, Celestiel doch noch umzustimmen. "Nicht alle haben Pferde", bekam er als Antwort. Mürrisch trottete er, mit dem Zügel in der Hand, der Gruppe hinterher und wetterte gegen diese Entscheidung. Auf dem Weg nahm der Regen zu, Eogarth versuchte sich, mit Liedern aus seiner Heimat abzulenken, pfiff und sang. Doch so recht wollte ihn kein Wohögefühl überkommen. Sie gingen durch die brennende Stadt Schragen, wurden dahinter von Orks überfallen - keine erfahrenen, und für die Gruppe, die rund 15 Mann, Frau, Zwerg und Hobbit zählte, kein Problem. Am Amon Raith angekommen, sattelten sie endlich auf. Alle nahmen sie Pferde vom Stallmeister, nur Eogarth ritt auf seinem Fuchs. Nun war er in seinem Element und ritt geschwind durch die Ebenen von Annundir, durchs Königsfall-Tal bis in das Waldläuferlager Esteldin. Sie stiegen ab und suchten in Zelten schutz vor dem Regen, der immer stärker wurde. Eogarth setzte sich auf einen Schlafsack und schlug die Arme um sich, um sich einwenig aufzuwärmen. Nach und nach kamen die Agar Teryn, Dreckigen Söldner und die Reiter von Rohan zusammen. Man bildete nun eine sehr große Gruppe, ein Heer vermochte es zu sein. Eogarth hatte nicht mehr die Muße, es nachzuzählen. Er bekam nichts mit von den Gesprächen der Heerführer und den Plänen. Endlos erscheinende Minuten später machten sie sich auf, um durch Nan-Amlug zu reiten. Die Meigol ritten mit den Agar Teryn, wo die Söldner und die Reiter waren, wusste Eogarth nicht. Er ritt mit der Gruppe, bis sich die Wolken verdunkelten - sie waren vor den Hohen Bergen, die das Land Angmar begrenzten, angekommen. Weit hinten war ein großes Tor zu erkennen, zu dem sie sich durch viele, bösartig gesinnte Bergmenschen durchkämpfen musste. Eogarth schwing gekonnt Schwert und Dolch und rammte sie in die Leibe der Bergmenschen. Sie näherten sich dem Tor, welches riesig war. Zwei verhüllte Menschen hielten etwas in die Luft, bildeten dadurch einen Torbogen. Etliche Meter hoch war dies und die Gruppe durchschritt das Tor. Ein Grauen erfüllte Eogarths Herz, er vermochte nicht nach oben zu sehen. Er suchte Trost in den Gesichtern der Freunde, doch auch dort fand er nur Grauen und Furcht. Aufmunternde Worte sprach Falandir, der Heermeister, und Eogarths Herz wurde etwas leichter - bis er einen der riesigen Steinernen Wächter entdeckte, die auch Rammas Deluon bewachen und sein Grauen erneuert wurden. Sie mussten anhalten, den an ein Weitergehen war nicht zu denken - das Grauen übermannte sie beinahe. Wieder war es Falandir, der versuchte, die Herzen der Gruppe zu erleichtern. Er ging voran und die Gruppe folgte, wenn auch schweren Herzens. Der Regen stoppte. Ein eisiger Wind blies in den Gassen des Ram Duath. Spinnen und große Kreaturen wollten die Gruppe am Weitergehen hindern, doch sie waren kein Problem für die Gruppe. Erst als sie tief nach Ram Duath vorgestoßen waren, stoppten sie. Sie waren ganz in der Nähe von Skathmur. Celestiel musste zwei ihrer Leute auswählen, die mit Falandir und einem Zwerg den Weg nach Skathmur auskundschaften sollten. Hatten die Orks die Ankunft der Gruppe schon bemerkt? Eogarth meldete sich, zunächst sicher, etwas ehrenvolles zu tun, vorauszugehen, und als erster den Heldentod zu sterben, sollte es soweit kommen. Egin ging mit ihm. Als es dann los ging, war sich Eogarth gar nicht mehr so sicher. Als er dann ab die große Gruppe der dreckigen Söldner erblickte, atmete er tief durch. Alles war bereit für den Angriff auf Skathmur. Nach einer langen Zeit des Abwartens, in der die Luft von Kampfgeräuschen erfüllt war, stürmten sie den Söldnern zuhilfe, und die tosende Schlacht entbrannte. Unzählige Orks kamen aus dem Lager, doch die erste Welle konnte erfolgreich abgewehrt werden. Eogarth wurde richtig warm, schüttelte sich die Kälte der hereinbrechenden Nacht ab und schwang Dolch und Schwert gegen die zweite Gruppe, die nach vielen Verlusten den Rückzug antreten mussten. Doch Orks waren nicht die einzigen Scheusale in dem Lager. Eogarths Augen weiteten sich, als er große Trolle sah, die die Reihen der Orks unterstützen. Ihre riesigen Keulen krachten auf den Boden und Risse bildeten sich an den Stellen. Eogarth packte seinen Mut und versuchte, die Trolle im Nahkampf zu bezwingen, bis einer nach dem anderen fiel. Ein großer Eisenhaken, welcher an der Keule des Trolls befestigt war, schnitt ihm eine tiefe Wunde in den Arm, das Blut floss ihm den Arm hinunter - doch er merkte es nicht. Er sah neben sich seine Kameraden, brüllend und blutverschmiert, mit Schmerzen und voll Kampfmoral, und ihn packte es. Er schwange seine Waffen und stach Ork um Ork nieder. Das war eine epische Schlacht, und er war ein Teil dieser. Als sie sich bis zum Lager des Hauptmannes vorgekämpft haben, stoppte die Orkflut. Ein Mensch, Südländer, und ein missratener Angmarim standen dort vor dem Zelt und unterhielten sich über etwas, was Eogarth nicht verstand. Klar wurde, dass es keine Freunde von Lain Ardhon waren, und Eogarth hielt sich etwas bedeckt, die Hände an den Klingen und in kampfbereiter Stellung. Mit einem Mal flüchteten die beiden und verschwanden spurlos. Einige rannten in das Zelt und kümmerten sich um zwei Gefangene, während Eogarth, völlig erschöpft, ein Tuch nach um seine klaffende Wunder zuband. Doch es war noch nicht das Ende. Ein furchterregender Orkhauptmann tauchte auf. Neben ihm drei der Kampftrolle. Er sandte ein Grauen aus, das unbeschreiblich war und Eogarth verzagte oft der Mut. Er kniete sich vor dem Orks nieder, um verschont zu werden und er sah, dass viele es ihm gleich taten. Doch die Kämpfer der Freien Völker munterten die Freunde auf, und der Mut kam zurück. Eogarth raffte sich auf und schwang seine Waffen gegen Troll und Ork, steckte einige, harte Treffer ein, doch schließlich konnten sie den Ork und die unzähligen Trolle zu Boden ringen. Die Schlacht war geschlagen, man hatte überlebt. Keuchend schleppte Eogarth sich zum Lager der befreundeten Erdsippe, das Blut rann ihm über den Körper. Noch konnte er sich nicht freuen. Im Lager sah er viele seiner Kameraden wieder, trank etwas und aß. Als einige Stunden vergingen, rappelte er sich auf. Lieder und Gedichte der Verbündeten hauchten den Verletzten wieder Leben ein. Als es tiefste Nacht war, verlies Eogarth Angmar auf seinem Pferd. Er genoss den langen Ritt durch Wälder und Täler, an Flüssen und Bergen vorbei, ehe er schließlich, bei Morgengrauen, in Bree ankam und sich müde und kaputt schlafen legte.
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