Ein unerwarteter Brief
Verfasst: Mo 12. Jan 2009, 03:55
Eine Gestalt in etwas abgerissener Kleidung läuft langsam die Straßen der Bree-Siedlung entlang, eine Laute in der Hand und damit eine traurige Melodie spielend. Ihr Gesicht ist vermummt mit einem Kapuzenumhang und einem breiten Schal, der um Hals und die untere Gesichtshälfte geschlungen ist, so dass nur die Augen zu erkennen sind.
<< Ich hasse dieses Lied ... und die Finger tun mir weh>>
Trotz dieser Gedanken beginnt die Gestalt wieder auf ein neues, das gerade beendete Lied von Neuem anzustimmen .
<< Nach zwei Stunden kann ich es wenigstens einigermaßen, und dass mich noch niemand darauf angesprochen hat, warum ich hier immer wieder durch die gleichen Straßen laufe und dieselbe traurige Melodie vor mich hin klampfe, zeigt mir doch dass ich hier kaum Aufmerksamkeit errege ... ich sollte zufrieden sein >>
Nach einiger Zeit erblickt die Gestalt an einer Straßenkreuzung einen fein gekleideten Menschen, und sie läuft zielstrebig auf ihn zu, weiter die Laute spielend. Mit heiserer, fast erstickter Stimme spricht sie ihn an:
„Herr ... hab ihr Mitleid mit einer armen Elbin ...“
Der Mann blickt überrascht und dann etwas ungehalten zu der Gestalt, die nichts desto trotz gleich mit Ihrer Rede fortfährt:
„... das Schicksal hat mir schwer zugesetzt, das ich heute mein Gesicht vor der Welt verhüllen muss und ihr nur mehr einen Schatten meiner Stimme und keinen Gesang mehr hören könnt ... ich brauche Eure Hilfe ... habt Ihr ein paar Münzen für mich?“
Sie streckt ihm auffordernd die Hand hin. Der Mann blickt verärgert, seufzt aber und kramt schließlich ein paar Münzen heraus, die er in die Hand der Gestalt fallen lässt „Nimm das, Edhel, und behellige mich nicht weiter!“
„Wie Mylord wünscht...“ die Gestalt verbeugt sich kurz und zieht weiter Laute spielend von dannen, jedoch mit überraschend fröhlichen Gedanken...
<< Er hat keine Ahnung, welches Schicksal es wirklich ist, dass mich heute hier herbringt, und sicher glaubt er mir mit den paar Münzen zum nächsten Brotlaib verholfen zu haben ... und nicht zum letzten Schliff meiner Tarnung, die ich für mein heutiges Vorhaben benötige ... die Geschichte mit der glücklosen Bardin wird mir mittlerweile sicher jeder abnehmen, auch falls ich seit längerem beobachtet werde ... falls das alles hier schief gehen sollte und ich erwischt werde ... >>.
Der strahlende Ausdruck eines verborgenen Lächelns erhellt kurz die Augen der lautespielenden Gestalt.
<<... wenn dieser feine Herr eine Ahnung hätte was ich mit meinen Worten wirklich gemeint habe, hätte er wohl eher einen Wachtmeister gerufen und mich aus der Stadt werfen lassen ...aber so sind die Menschen ... lernen lieber einige Sindarin-Floskeln und kommen sich gebildet vor, können aber kaum mit der eigenen Sprache umgehen ... ich musste ihn nicht einmal anlügen >>
Bei diesen Gedanken lacht die Gestalt leise in sich hinein, wird aber gleich darauf wieder ernst
<< ... hmmm ... ich würde auch gut daran tun, diese Sache nicht zu selbstsicher anzugehen ... ich war gründlich in der Vorbereitung ... doch zu welchem Ende dies alles führen wird, ist mehr als ungewiss ... und meine Maske wird fallen, früher oder später ... und was dann passieren kann ... nicht auszudenken ... >>
Die Gestalt wiegt beim Weitergehen den Kopf nachdenklich hin und her, nach wie vor das Lied auf der Laute spielend. Doch plötzlich erscheint auf ihrer Stirn ein Sorgenfalte, und zweifelnde Gedanken verschaffen sich Raum
<< Hätte ich IHN vielleicht doch offener nach seiner Sippe befragen sollen? ... aber er ist immer so verschlossen, wenn es darum geht ... er stellt mich manchen von ihnen nicht einmal vor ... ob etwas dahintersteckt, das er mir verheimlichen will? ... Das wird er mir dann ja sicherlich nicht sagen, wenn ich ihn frage ... also bleibt mir doch keine Wahl ... ich muss das hier durchziehen >>
Bei diesen Gedanken verengen sich ihre Augen kurz grimmig, bevor sie einen furchtsamen Ausdruck annehmen
<< Aber möglicherweise tue ich ihm hiermit Unrecht ... und möglicherweise schlagen dann alle die Türen vor mir zu ... sowohl ER als auch seine Sippe ... >>
Die Gestalt bleibt unschlüssig stehen, geht aber dann doch weiter.
<< Niemand sollte hierbei sein Gesicht verlieren, das ist wichtig ... darauf muss ich achten ... weder ich noch er und auch keiner der anderen ... also keine Lügen ... aber auch nicht die ganze Wahrheit ... noch nicht ... meine Maske werde ich nicht so schnell lüften, und so sehen ob dort es etwas gibt, das mir ernstliche Sorgen bereiten müsste ... was danach kommt werde ich wohl ertragen müssen ... so oder so >>
Die Gestalt hält nun wieder inne, und die Gedanken driften weiter zurück in die Vergangenheit
<< Mutter ... als Du in den Westen segeltest sagte ich Dir, dass ich nicht mitkomme weil ich erst noch mein eigenes Leben hier finden muss ... und dass ich es in vollen Zügen auskosten werde ... aber Du hattest recht ... nun habe ich mehr von all dem gefunden, als mir lieb ist ... und ja ... ich bin so einsam wie es einer nur sein kann, der keine Wurzeln mehr hat, denn es gibt niemanden der mir hier beisteht ... und doch habe ich meine Wahl getroffen und jetzt gibt es keine Umkehr mehr >>
Eine einzelne Träne rinnt bei diesen Worten über ihre Wange, die sie jedoch schnell wegwischt. Hastig sieht sie sich um, ob sie beobachtet wurde und setzt dann ihren Weg fort, wieder das bekannte Lied auf der Laute anstimmend.
In der Ferne erblickt die Gestalt das Sippenhaus der Meigol i Estel , dem sie sich gemächlichen Schrittes zuwendet. Langsam geht die Gestalt darauf zu, immer die Laute spielend.
<<Heute sollte es ruhig sein rund um das Haus ... ER sagte sie haben heute irgend etwas vor ... ich sollte es hinter mich bringen >>
Tatsächlich tut sich in diesem Moment recht wenig bei dem Anwesen. Die Gestalt betritt das Grundstück und geht gelassen zur Tür, nach wie vor die Laute spielend. Vor der Tür stellt sie die Laute zur Seite, sieht sich um und holt einen Brief aus der Jacke. Noch einmal hält sie inne und blickt in Gedanken versunken den Brief an:
<< ... keine Lügen ... aber auch nicht die ganze Wahrheit ... >>
Die Gestalt kniet nieder und prüft kurz den Spalt unter der Tür. Noch einmal tief einatmend blickt sie auf den Brief.
<< Nun wird sich zeigen ob meine langen Jahre des Bücherstudiums doch einmal praktischen Wert haben >>
Dann schiebt sie den Brief schwungvoll unter der Tür durch.
<< ... so, das sollte weit genug drinnen gelandet sein, damit es nicht gleich von einem Zwerg mit seinen Plattfüssen zertrampelt wird ... >>
Dann erscheint ein erschreckter Ausdruck auf ihrem Gesicht.
<< ... hoffentlich steht gerade niemand hinter der Tür ... >>
Hastig steht die Gestalt auf und packt die Laute. Mit schnellen Schritten verlässt sie das Anwesen, ohne einen weiteren Gedanken an die Laute in ihrer Hand oder das verhasste Lied zu verschwenden. Je weiter sie sich von dem Gebäude entfernt, desto schneller werden die Schritte, bis sie schließlich rennend die Bree-Siedlung verlässt.
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Auf dem Brief auf dem Boden steht ein Name: Celestiel Navayron
In dem Brief steht in ordentlichen Buchstaben geschrieben:
Celestiel Navayron
Empfangt diese Grüße von mir und wisst, dass ich schon seit einiger Zeit die Schritte der Meigol i Estel beobachte, wie manch anderes, das rund um Bree geschieht. Ich wende mich nun an Euch, da Ihr beabsichtigt, Angmar mit Krieg zu überziehen. Ihr werdet dort wahrscheinlich nicht nur eine Schlacht schlagen. Ihr werdet Euch das uralte Böse dort zum Feind machen, fürchte ich. Ich hoffe, Ihr wisst auf was Ihr Euch dort einlasst – doch ich Maße mir nicht an, Eure Pläne und Entscheidungen in Frage zu stellen.
Aber ich möchte Euch helfen. Ich weiß einiges und denke viel nach. Zuweilen kenne ich Möglichkeiten, ungesehen an Informationen zu gelangen. Zuweilen finde ich Wege, Dinge zu Verbergen, obwohl sie offen vor aller Augen liegen. Lange Zeit studierte ich die Geschichte unserer Welt, und ich vermag manchmal, tiefere Zusammenhänge zu begreifen. Worte sind für gewöhnlich mein Schwert und Schild, wenn es sein muss weiß ich aber auch mit Bogen und Schwert umzugehen – wenngleich ich darin wohl gegen keinen Eurer Krieger bestehen kann.
Lange Zeit hielt ich es für falsch, den dunklen Dingen in dieser Welt offen die Stirn zu bieten. Es erschien mir besser, die Schönheit der Welt zu genießen und manche Gegenden zu meiden. Doch mittlerweile scheint es mir, dass ich nicht mehr lange Leben werde, wenn ich mich weiter an dieser bequemen Einstellung erfreue. Es muss etwas getan werden, doch was kann einer der allein auf sich gestellt ist schon ausrichten? Ich sehe, dass Eure Gemeinschaft etwas unternimmt, und an diesen Dingen möchte ich teil haben und meinen Beitrag leisten. Ich wünsche dazu eine Unterredung mit Euch, wenn Euch mein Angebot zusagt und sobald es Euch beliebt. Ich erbitte nur, dass diese Unterredung in Bree stattfinden mag.
Wie Eure Entscheidung zu meinem Angebot auch ausfallen mag, eines solltet Ihr zumindest wissen: Die Leidenschaft des Feindes in Angmar ist es nicht, Euch in der Schlacht als großer Befehlshaber zu schlagen. Er wird es tun, wenn er dazu die Möglichkeit sieht, kein Zweifel, aber es kommt ihm nicht darauf an. Eure Offiziere mögen in der Schlacht siegen und Eure Freude wird groß sein. Aber der Feind wird im geheimen über Euch lachen. Er wird versuchen Euch mit jedem Eurer Siege ein Stück mehr auf einen Weg zu führen, auf dem Ihr Euch selbst zerstört, und mit Euch alles was Euch teuer ist. Er versteht es, Eure Stärken gegen Euch zu nutzen. Unterschätzt ihn hier niemals. Und wenn ihr am Ende siegesgewiss vor ihm steht, wird er Euch den Spiegel vorhalten, und Euch zeigen, wie alle Eure guten Vorsätze zum Werkzeug seiner Bosheit wurden. Und er wird es genießen.
Ich erwarte Eure Nachricht. Um mich zu Erreichen, hinterlegt einen Brief für "Lethril" beim Gastwirt im Pony
Hochachtungsvoll
<< die Unterschrift hier wirkt verwischt und ist nicht mehr lesbar >>
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OOC: Hallo, ich möchte mich hier einmal kurz vorstellen. Ich bin seit einiger Zeit die RP-Gefährtin von Aedon, und da dieser es RP-mäßig bisher nicht für nötig gehalten hat, mich mit seinem "Hauptdaseinszweck", dieser Sippe, besser vertraut zu machen, wird mein Charakter nun selbst aktiv, was sich in meiner RP-Bewerbung oben widerspiegelt. Mir ist klar dass das hier vielleicht ein bischen aus der Reihe ist, die Idee kam mir aber eigentlich recht passend vor
zu mir: Ich bin 32 und kümmere mich tagsüber um meine 3 Kinder (mein Mann ist da mit eingerechnet) sowie einen Halbtagsjob. Interessiere mich unter anderem für philosophisch angehauchte Fantasy- und Science Fiction Romane. Online bin ich in der Regel erst nach 22:00 Uhr, aber Ausnahmen sind da auch mal denkbar
<< Ich hasse dieses Lied ... und die Finger tun mir weh>>
Trotz dieser Gedanken beginnt die Gestalt wieder auf ein neues, das gerade beendete Lied von Neuem anzustimmen .
<< Nach zwei Stunden kann ich es wenigstens einigermaßen, und dass mich noch niemand darauf angesprochen hat, warum ich hier immer wieder durch die gleichen Straßen laufe und dieselbe traurige Melodie vor mich hin klampfe, zeigt mir doch dass ich hier kaum Aufmerksamkeit errege ... ich sollte zufrieden sein >>
Nach einiger Zeit erblickt die Gestalt an einer Straßenkreuzung einen fein gekleideten Menschen, und sie läuft zielstrebig auf ihn zu, weiter die Laute spielend. Mit heiserer, fast erstickter Stimme spricht sie ihn an:
„Herr ... hab ihr Mitleid mit einer armen Elbin ...“
Der Mann blickt überrascht und dann etwas ungehalten zu der Gestalt, die nichts desto trotz gleich mit Ihrer Rede fortfährt:
„... das Schicksal hat mir schwer zugesetzt, das ich heute mein Gesicht vor der Welt verhüllen muss und ihr nur mehr einen Schatten meiner Stimme und keinen Gesang mehr hören könnt ... ich brauche Eure Hilfe ... habt Ihr ein paar Münzen für mich?“
Sie streckt ihm auffordernd die Hand hin. Der Mann blickt verärgert, seufzt aber und kramt schließlich ein paar Münzen heraus, die er in die Hand der Gestalt fallen lässt „Nimm das, Edhel, und behellige mich nicht weiter!“
„Wie Mylord wünscht...“ die Gestalt verbeugt sich kurz und zieht weiter Laute spielend von dannen, jedoch mit überraschend fröhlichen Gedanken...
<< Er hat keine Ahnung, welches Schicksal es wirklich ist, dass mich heute hier herbringt, und sicher glaubt er mir mit den paar Münzen zum nächsten Brotlaib verholfen zu haben ... und nicht zum letzten Schliff meiner Tarnung, die ich für mein heutiges Vorhaben benötige ... die Geschichte mit der glücklosen Bardin wird mir mittlerweile sicher jeder abnehmen, auch falls ich seit längerem beobachtet werde ... falls das alles hier schief gehen sollte und ich erwischt werde ... >>.
Der strahlende Ausdruck eines verborgenen Lächelns erhellt kurz die Augen der lautespielenden Gestalt.
<<... wenn dieser feine Herr eine Ahnung hätte was ich mit meinen Worten wirklich gemeint habe, hätte er wohl eher einen Wachtmeister gerufen und mich aus der Stadt werfen lassen ...aber so sind die Menschen ... lernen lieber einige Sindarin-Floskeln und kommen sich gebildet vor, können aber kaum mit der eigenen Sprache umgehen ... ich musste ihn nicht einmal anlügen >>
Bei diesen Gedanken lacht die Gestalt leise in sich hinein, wird aber gleich darauf wieder ernst
<< ... hmmm ... ich würde auch gut daran tun, diese Sache nicht zu selbstsicher anzugehen ... ich war gründlich in der Vorbereitung ... doch zu welchem Ende dies alles führen wird, ist mehr als ungewiss ... und meine Maske wird fallen, früher oder später ... und was dann passieren kann ... nicht auszudenken ... >>
Die Gestalt wiegt beim Weitergehen den Kopf nachdenklich hin und her, nach wie vor das Lied auf der Laute spielend. Doch plötzlich erscheint auf ihrer Stirn ein Sorgenfalte, und zweifelnde Gedanken verschaffen sich Raum
<< Hätte ich IHN vielleicht doch offener nach seiner Sippe befragen sollen? ... aber er ist immer so verschlossen, wenn es darum geht ... er stellt mich manchen von ihnen nicht einmal vor ... ob etwas dahintersteckt, das er mir verheimlichen will? ... Das wird er mir dann ja sicherlich nicht sagen, wenn ich ihn frage ... also bleibt mir doch keine Wahl ... ich muss das hier durchziehen >>
Bei diesen Gedanken verengen sich ihre Augen kurz grimmig, bevor sie einen furchtsamen Ausdruck annehmen
<< Aber möglicherweise tue ich ihm hiermit Unrecht ... und möglicherweise schlagen dann alle die Türen vor mir zu ... sowohl ER als auch seine Sippe ... >>
Die Gestalt bleibt unschlüssig stehen, geht aber dann doch weiter.
<< Niemand sollte hierbei sein Gesicht verlieren, das ist wichtig ... darauf muss ich achten ... weder ich noch er und auch keiner der anderen ... also keine Lügen ... aber auch nicht die ganze Wahrheit ... noch nicht ... meine Maske werde ich nicht so schnell lüften, und so sehen ob dort es etwas gibt, das mir ernstliche Sorgen bereiten müsste ... was danach kommt werde ich wohl ertragen müssen ... so oder so >>
Die Gestalt hält nun wieder inne, und die Gedanken driften weiter zurück in die Vergangenheit
<< Mutter ... als Du in den Westen segeltest sagte ich Dir, dass ich nicht mitkomme weil ich erst noch mein eigenes Leben hier finden muss ... und dass ich es in vollen Zügen auskosten werde ... aber Du hattest recht ... nun habe ich mehr von all dem gefunden, als mir lieb ist ... und ja ... ich bin so einsam wie es einer nur sein kann, der keine Wurzeln mehr hat, denn es gibt niemanden der mir hier beisteht ... und doch habe ich meine Wahl getroffen und jetzt gibt es keine Umkehr mehr >>
Eine einzelne Träne rinnt bei diesen Worten über ihre Wange, die sie jedoch schnell wegwischt. Hastig sieht sie sich um, ob sie beobachtet wurde und setzt dann ihren Weg fort, wieder das bekannte Lied auf der Laute anstimmend.
In der Ferne erblickt die Gestalt das Sippenhaus der Meigol i Estel , dem sie sich gemächlichen Schrittes zuwendet. Langsam geht die Gestalt darauf zu, immer die Laute spielend.
<<Heute sollte es ruhig sein rund um das Haus ... ER sagte sie haben heute irgend etwas vor ... ich sollte es hinter mich bringen >>
Tatsächlich tut sich in diesem Moment recht wenig bei dem Anwesen. Die Gestalt betritt das Grundstück und geht gelassen zur Tür, nach wie vor die Laute spielend. Vor der Tür stellt sie die Laute zur Seite, sieht sich um und holt einen Brief aus der Jacke. Noch einmal hält sie inne und blickt in Gedanken versunken den Brief an:
<< ... keine Lügen ... aber auch nicht die ganze Wahrheit ... >>
Die Gestalt kniet nieder und prüft kurz den Spalt unter der Tür. Noch einmal tief einatmend blickt sie auf den Brief.
<< Nun wird sich zeigen ob meine langen Jahre des Bücherstudiums doch einmal praktischen Wert haben >>
Dann schiebt sie den Brief schwungvoll unter der Tür durch.
<< ... so, das sollte weit genug drinnen gelandet sein, damit es nicht gleich von einem Zwerg mit seinen Plattfüssen zertrampelt wird ... >>
Dann erscheint ein erschreckter Ausdruck auf ihrem Gesicht.
<< ... hoffentlich steht gerade niemand hinter der Tür ... >>
Hastig steht die Gestalt auf und packt die Laute. Mit schnellen Schritten verlässt sie das Anwesen, ohne einen weiteren Gedanken an die Laute in ihrer Hand oder das verhasste Lied zu verschwenden. Je weiter sie sich von dem Gebäude entfernt, desto schneller werden die Schritte, bis sie schließlich rennend die Bree-Siedlung verlässt.
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Auf dem Brief auf dem Boden steht ein Name: Celestiel Navayron
In dem Brief steht in ordentlichen Buchstaben geschrieben:
Celestiel Navayron
Empfangt diese Grüße von mir und wisst, dass ich schon seit einiger Zeit die Schritte der Meigol i Estel beobachte, wie manch anderes, das rund um Bree geschieht. Ich wende mich nun an Euch, da Ihr beabsichtigt, Angmar mit Krieg zu überziehen. Ihr werdet dort wahrscheinlich nicht nur eine Schlacht schlagen. Ihr werdet Euch das uralte Böse dort zum Feind machen, fürchte ich. Ich hoffe, Ihr wisst auf was Ihr Euch dort einlasst – doch ich Maße mir nicht an, Eure Pläne und Entscheidungen in Frage zu stellen.
Aber ich möchte Euch helfen. Ich weiß einiges und denke viel nach. Zuweilen kenne ich Möglichkeiten, ungesehen an Informationen zu gelangen. Zuweilen finde ich Wege, Dinge zu Verbergen, obwohl sie offen vor aller Augen liegen. Lange Zeit studierte ich die Geschichte unserer Welt, und ich vermag manchmal, tiefere Zusammenhänge zu begreifen. Worte sind für gewöhnlich mein Schwert und Schild, wenn es sein muss weiß ich aber auch mit Bogen und Schwert umzugehen – wenngleich ich darin wohl gegen keinen Eurer Krieger bestehen kann.
Lange Zeit hielt ich es für falsch, den dunklen Dingen in dieser Welt offen die Stirn zu bieten. Es erschien mir besser, die Schönheit der Welt zu genießen und manche Gegenden zu meiden. Doch mittlerweile scheint es mir, dass ich nicht mehr lange Leben werde, wenn ich mich weiter an dieser bequemen Einstellung erfreue. Es muss etwas getan werden, doch was kann einer der allein auf sich gestellt ist schon ausrichten? Ich sehe, dass Eure Gemeinschaft etwas unternimmt, und an diesen Dingen möchte ich teil haben und meinen Beitrag leisten. Ich wünsche dazu eine Unterredung mit Euch, wenn Euch mein Angebot zusagt und sobald es Euch beliebt. Ich erbitte nur, dass diese Unterredung in Bree stattfinden mag.
Wie Eure Entscheidung zu meinem Angebot auch ausfallen mag, eines solltet Ihr zumindest wissen: Die Leidenschaft des Feindes in Angmar ist es nicht, Euch in der Schlacht als großer Befehlshaber zu schlagen. Er wird es tun, wenn er dazu die Möglichkeit sieht, kein Zweifel, aber es kommt ihm nicht darauf an. Eure Offiziere mögen in der Schlacht siegen und Eure Freude wird groß sein. Aber der Feind wird im geheimen über Euch lachen. Er wird versuchen Euch mit jedem Eurer Siege ein Stück mehr auf einen Weg zu führen, auf dem Ihr Euch selbst zerstört, und mit Euch alles was Euch teuer ist. Er versteht es, Eure Stärken gegen Euch zu nutzen. Unterschätzt ihn hier niemals. Und wenn ihr am Ende siegesgewiss vor ihm steht, wird er Euch den Spiegel vorhalten, und Euch zeigen, wie alle Eure guten Vorsätze zum Werkzeug seiner Bosheit wurden. Und er wird es genießen.
Ich erwarte Eure Nachricht. Um mich zu Erreichen, hinterlegt einen Brief für "Lethril" beim Gastwirt im Pony
Hochachtungsvoll
<< die Unterschrift hier wirkt verwischt und ist nicht mehr lesbar >>
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OOC: Hallo, ich möchte mich hier einmal kurz vorstellen. Ich bin seit einiger Zeit die RP-Gefährtin von Aedon, und da dieser es RP-mäßig bisher nicht für nötig gehalten hat, mich mit seinem "Hauptdaseinszweck", dieser Sippe, besser vertraut zu machen, wird mein Charakter nun selbst aktiv, was sich in meiner RP-Bewerbung oben widerspiegelt. Mir ist klar dass das hier vielleicht ein bischen aus der Reihe ist, die Idee kam mir aber eigentlich recht passend vor
zu mir: Ich bin 32 und kümmere mich tagsüber um meine 3 Kinder (mein Mann ist da mit eingerechnet) sowie einen Halbtagsjob. Interessiere mich unter anderem für philosophisch angehauchte Fantasy- und Science Fiction Romane. Online bin ich in der Regel erst nach 22:00 Uhr, aber Ausnahmen sind da auch mal denkbar