Gefährliches Artefakt

[Ninnie]

Staubig und auf einem erschöpften Pferd erreicht Sidaneth nach einem scharfen Ritt die Hallen des Hauses Menelloth. Dort setzt sie sich, noch in Reisekleidung, an einen Tisch und verfasst eine Nachricht an alle Gefolgsleute der Fürstin Rianriel:

Brüder und Schwestern,

die Zuflucht Imladris im Osten ist bedroht durch einen alten Feind, einen Mann namens Caeron, welcher vielleicht auch Thorenhad angreifen wird. Dort befindet sich derzeit ein Artefakt, ein Speer aus der Glanzzeit des Reiches Rhudaur, welcher seit je her dem wahren Herrscher der Bergmenschen-Stämme gehörte. Caeron wollte mithilfe dieses Speers die Stämme vereinen und ein neues Rhudaur errichten.

Das von uns unterstützten Heer der freien Völker, welches aus Elben, Menschen und Zwergen besteht, hat diese Waffe vor Caeron erlangt und es nach Thorenhad gebracht. Nun scheint sicher, daß Caeron einerseits Imladris finden will, falls der Speer dort zerstört werden soll, oder aber Thorenhad selbst angreifen wird, um das Relikt zurückzuerlangen und seine Absichten wahr zu machen.

Es ist nun unabdingbar, daß wir uns rüsten, und dem Heer gegen Caeron, der zweifellos Schergen um sich schart und dessen Kraft weiter wächst, beizustehen, und überdies auch Imladris und Thorenhad vor dem Angriff der Schergen Angmars zu schützen. Der Tag ist gekommen, an dem wir wieder das Schwert zur Verteidigung Mittelerdes ergreifen müssen, um zu verhindern, daß diese Welt der Finsternis anheimfällt.


Sidaneth Adameldis
Berein i menelloth

[Ninnie]

*Ein weiterer Brief erreicht die Hallen, überbracht von einem Boten aus dem fernen Thorenhad, nahe Bruchtal, dem Lager der Söhne Elronds in den Trollhöhen:*

Herrin,

ich berichte von den Vorgängen, die sich nahe Imladris in einem Ort namens Delossad zugetragen haben. Wie ich berichtet hatte, hat das Heer der freien Völker den Speer, welcher die Bergmenschen Rhudaurs zusammenführen sollte, gefunden. Die Heerführerin Ayryn Anghuin hat beschlossen, Caeron eine Falle zu stellen - ihm weiszumachen, eine ihrer Leute würde ihm das Artefakt ausliefern und sie somit verraten. Zweifellos haben seine Späher ihm dies bereits berichtet.

Die Übergabe sollte in Delossad stattfinden, Ayryn postierte um den Innenhof auf den Mauern Bogenschützen, und Caeron erschien in der Tat. Er sprach eine Weile mit der vermeintlichen Verräterin. Er wurde von einem Dutzend Bewaffneter begleitet, doch auf Ayryns Zeichen ließen wir einen Pfeilhagel niederregnen. Die Bergmenschen, die fliehen konnten, wurden an den Ufern des Bruinen vom restlichen Heer unter Clothar erschlagen. Caeron selbst rang mit einem Edain namens Daronart, verwundete diesen, bevor er selbst auf den Tod getroffen wurde.

Im Kampf nutzte er die schwarze Sprache, und schien übermenschliche Kräfte zu haben. Als er fiel, sprach er noch von "ihm", der bei ihm gewesen war, und jetzt fort wäre - dem falschen König. Yuai, ein weiterer Elb aus der Torwache von Imladris, beriet sich mit mir und wir kamen zu dem Schluss, daß es Mordirith sein musste, von dem Caeron sprach. Der Truchsess des Hexenkönigs muss seinen Untergang körperlos überlebt haben, gleich dem dunklen Herrscher, und sich nun in den Trollhöhen befinden. Weitere Fragen konnten wir Caeron nicht stellen, er starb noch auf den Stufen des Innenhofs, bevor ein Heiler ihn erreichen konnte.

Nun bitte ich um Rat, Herrin, was sowohl mit dem Artefakt geschehen soll, als auch wie wir weiter vorgehen, um das Heer der freien Völker zu unterstützen. Ich bitte um Verstärkung aus den Reihen unseres Hauses, da die Zahl der Menschen, die sich hier dem Bösen entgegenstellen, sehr gering ist. Ich harre eurer Antwort in Thorenhad.


Sidaneth

[Ninnie]

*Ein Schreiben liegt in der Halle aus, so daß jeder Angehörige des Hauses Einsicht nehmen kann:*

In Kürze wird die Fürstin zusammen mit einigen Begleitern aufbrechen, um das neuentdeckte Erbstück des Königreiches der Dunedain, den Speer der Stämme, von Imladris nach Falathlorn zu holen. Gemäß dem Rat von Bruchtal, an dem auch unsere Fürstin teilnahm, wird das Artefakt nicht wie die anderen Relikte in Elronds Haus aufbewahrt, sondern in den Hallen Menelloths, da es in den Ered Luin wesentlich sicherer scheint vor dem Zugriff der Anhänger Caerons. Wer willens ist, die Herrin Rianriel zu begleiten, und den Speer unbeschadet nach Lindon transportieren vermag, möge sich bereiterklären, die Reise auf sich zu nehmen.

Sidaneth

[Ninnie]

*Ein Brief von Sidaneth, überbracht von einem Boten aus Imladris, erreicht das Haus der Himmelsblume und wird der Fürstin Rianriel übergeben:*

Herrin,

noch immer verweilt der Speer Ruhudaurs in der Obhut des Herrn Elrond. Ich hörte, die Dunedain wollen ihn, so wir ihn nicht gen Westen bringen, selbst an sich nehmen und an einem geheimen Ort verwahren. Ich fürchte, welchen Ort sie auch dafür vorgesehen haben, der Speer wird dort nicht sicher sein. Die Elben Bruchtals jedoch wollen den Speer aufgrund der Gefahr, die von ihm ausgeht, ebenfalls nicht mehr verwahren, und fordern erneut, ihn zu zerstören. Ich würde ihrem Wunsch entsprechen als eure Heroldin, doch würde dies eine nicht wieder gutzumachende Kluft zwischen unserem Haus und der Schar Merilas' öffnen, die den Speer gefordert hat.

Bitte entscheidet, was geschehen soll, und wer den Speer von Imladris wegbringen soll - bevor damit Händel passieren, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.

Ich selbst bitte überdies darum, von den Pflichten dem Haus der Himmelsblume gegenüber entbunden zu werden, und erflehe Eure gütige Erlaubnis, in eure Heimat Laurelindorenan zu reisen. Ich hörte, die Schlacht östlich des Großen Stroms wäre verheerend, und will das Heer Loriens unterstützen.

[Rianriel]

* seufzend überfliegt die Fürstin die Nachricht. Sie bittet den Boten, einen Moment zu warten und verfasst in verschlungener Handschrift eine neue Nachricht, welche sie ihm versiegelt aushändigt, mit der Aufforderung, sich zu eilen*

Dies sind beunruhigende Nachrichten. Den Dunedain das Artefakt zu übergeben, halte ich in diesen Zeiten für zu riskant. Kein Ort, den sie zu kennen glauben, dürfte sicherer sein, als würde dieses Artefakt in Lindon verwahrt. Doch sollten wir nichts übereilen. Diese Reise muss wohlbedacht sein, bevor wir den Speer hierherbringen. Wir sollten alsbald über eine solche Reise nachsinnen. Was euer Anliegen betrifft, so wünsche ich persönlich mit euch über euren Wunsch zu sprechen. Dies ist kein Thema, welches wir auf diesem Wege zu klären vermögen.

Hochachtungsvoll
Rianriel Gwaedhin
Fürstin der Himmelsblume
*darunter prangt das Siegel des Hauses*