Taldaras Vorgeschichte

Schreibt hier die Geschichte Eures Charakters nieder.

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Ellenyn
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Taldaras Vorgeschichte

Beitrag von Ellenyn »

Eriador - Herbst des Jahres 3009 im III. Zeitalter

Keuchend und entkräftet fällt Taldaras auf den harten, staubigen Boden. Die zwei Schwerter, die er über Kilometer getragen hatte knallen geräuschvoll auf den Boden. Ein verzweifelter Griff nach dem Wasser …nur noch ein paar Tropfen. Wie lange er nun schon unterwegs war ?
Eine Woche.. zwei.. einen Monat? …unbedeutend.
Mehr seine klaffenden Wunden, als das schwindende Wasser machen ihm zu schaffen. Wenn sie nicht in Bälde geheilt werden..
Die Lieder werden schwer und Taldaras fällt in ungewollt tiefen Schlaf.
Sanftes Rütteln weckt den jungen Hauptmann aus den dunklen Träumen, die ihn dieser Tage verfolgen. Die Schreie, das Zischen der Pfeile.. .
Ein Schatten, der sich über ihn beugt.
„Herr ?“ Eine männliche Stimme. „Geht es euch… nein, euch scheint es gar nicht gut zu gehen. Wartet… hier, das wird euch helfen“ Wasser, das jetzt seinem ausgetrockneten Körper neues Leben einzuhauchen scheint, das kühle und erfrischende Nass, welches Gesicht, Mund und Hals benetzt, mag auch daran Schuld sein, dass er nun langsam aber sicher den Mann deutlich erkennen kann. Er trägt grüne Gewänder und einen Bogen auf dem Rücken (den Taldaras seinem geschulten Auge nach wohl als erstes in Betracht nimmt). Lange, zu den Schultern hängende, dunkelbraune Haare. Ernst und besorgt sein Gesichtsausdruck.
„Ich danke euch.. danke“, meint Taldaras mit immer noch kratziger Stimme.
Der Fremde, der nicht viel älter als er selbst sein kann, streckt ihm nun die Hand entgegen.
„Norodir, mein Name, Herr“

Taldaras huscht ein Grinsen über die Lippen als er Norodirs Hand entgegennimmt. Etwas, was man nicht oft in des Hauptmann`s Gesichtsausdruck wahrnimmt. "Ich danke euch, Herr Norodir ..." Eine kurze Stille nach dem ausgesprochenen Namen soll dem Fremden seinen Nachnamen entlocken. "Nur Norodir, Herr..." Die Stille seinerseits versuchte selbiges
"...Arnum, ..Taldaras Arnum . Ich bin euch zu dank verpflichtet.. aber sagt, was macht ihr hier draußen?"
"Später, Herr Arnum. Nun ersteinmal fort von hier. Sie scheinen immernoch hinter euch her zu sein. Rasch nun.
Taldaras, der sich überrascht umsieht tut sogleich wie ihm geheißen und folgt Norodir in die Nacht.
Wälder, karge Felslandschaften, wieder Wälder, grüne Wiesen, Flüsse, die die beiden in der nächsten Woche durchquerten. Viel Zeit zum Reden gab es nicht. Der Mann, Norodir, war mit der Gegend wohl vertraut und hatte ein gutes Tempo drauf, dem sich der Hauptmann trotz seiner Wunden anpasste. Zweifel regten sich in ihm was den Fremden anging. Taldaras hatte immernoch nichts bedeutendes über seine Person herausfinden können ..und er sagte zwar, dass er ihn in Sicherheit bringen würde, doch wie kann man sicher sein, dass er das auch tat? Der junge Hauptmann wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Helfer in der Not weit aus mehr über ihn wusste als andersherum - und, dass sein Auftreten - wie er beteuert - kein Zufall war. Und da wären noch *Sie*, die die beiden ja immernoch verfolgen würden. Taldaras hatte von *ihnen* allerdings seit der Schlacht nichts mehr gesehen.

Die achte Nacht war seit der Begegnung der Beiden hereingebrochen.
Taldaras lag mit wach auf dem Waldboden. Wieder ein Tag der Hatz durch eine ihm unbekannte Landschaft war vorrüber. Ohne Antworten. Antworten auf Fragen, die der Hauptmann nur zu gern beantwortet hätte. So kann es nicht weitergehen. Es brannte in ihm, er musste diese Dinge wissen. Der Entschluss war gefasst. Langsam erhob sich der Krieger, langte nach einem der Schwerter und stand auf. Langsam und bedacht waren seine Schritte, als er sich dem Schlafplatz seines Reisegefährten näherte -- doch der war zu seiner Überraschung verlassen --

Fassungslos starrte Taldaras in die Nacht.

Wie?..
Ellenyn
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Re: Taldaras Vorgeschichte

Beitrag von Ellenyn »

Süden von Gondor, einige Jahre nach Taldaras Ankunft in Bree.

Norodir macht einige eilige Schritte auf ein Zelt zu, der Eingang ist hochgeklappt, sodass er ohne anzufragen eintritt. Sein Blick wandert von Schlafmatte über eine kleine Komode hinüber zu einem Mann, der sich gerade von seinem Gespräch mit einer Frau abwendet und Norodir überrascht fragend ansieht. Norodir hält kurz inne, die Reaktion des Mannes abwartend, welcher auch sogleich die in Rüstung gepanzerte Frau nach draußen bittet. Die Frage steht dem Mann ins Gesicht geschrieben, als er sein Wort an Norodir wendet. „Du hier? Ich hatte dich nicht so schnell zurückerwartet.. doch komm, setzt dich,“ Der Mann schenkt Norodir Wein in einen Krug ein, den der erfahrene Waldläufer jedoch neben sich stehen lässt und zu erzählen beginnt.

„Herr, die Lage ist ernster, als ihr annahmtet! Herrn Taldaras geht es soweit gut, er tut es dem gleich, was ihr vorraussagtet... er scharrt weiter Mannen um sich, zusammen mit dem Söldner. Doch der Feind tut es ihm gleich.. und er ist ihm im Vorraus, was dies angeht.. weit im Vorraus.“
Ein kurzer Moment, in dem Norodir inne hält um seine Gedanken zu sammeln. „Ich konnte den Standort der Kiste jedoch nicht ausfindig machen.... und ihr denkt immernoch, es handelt sich dabei um die Dinge von denen euch euer Herr Vater erzählte?“

Mit einem kurzen, selbsicheren Grinsen beginnt der Mann zu reden.

„Ich danke dir, Norodir. Und ja, ich bin mir sicher, mehr, denn je. Doch eine andere Sache plagt mich in den letzten Monaten, etwas auf das wir nun uns Hauptaugenmerk legen sollten.“
Die Worte des Mannes hatten fern von der Bedeutung einen sehr beruhigenden Einfluss.. nicht nur auf Norodir, nein, einst hatte der Mann es gelernt nach einer bestimmten Art mit Menschen umzugehen, ihnen Mut zu machen, die Angst zu nehmen.. und ruhig zu bleiben. Mit gewohntem Tonfall und nach einem Schluck Wein fährt er fort.
„Ich gebe dir den Auftrag in meine Heimat zu reisen, seh nach dem Rechten... wenn dort alles soweit in Ordnung sein sollte, begebe dich wieder auf dem schnellsten Wege nach Bree und seh dir die Dinge, die Taldaras von seinem Vater erbte einmal genauer an. Es ist möglich, dass ich etwas übersehen habe, etwas falsch gedeutet habe. Ich bin mir doch nicht recht sicher, und da ich hier nicht weg kann wirst du für mich nachsehen. Finde soviel wie möglich heraus“...
Ellenyn
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Re: Taldaras Vorgeschichte

Beitrag von Ellenyn »

Gondor, vor einigen Monaten.

Weit war Norodir heute geritten, ehe er die unzähligen Reihen von Zelten vor sich sah. Der Anblick war wie immer gigantisch. Doch blieb keine Zeit weiter zu verweilen und so sattelte er geschwind ab und begab sich in Richtung eines auffälligen Zeltes. Der Eingang war wieder hochgeklappt, wohl war das eine Angewohnheit, die zum Eintritt einladen soll. Fast schon rennend betritt Norodir das aufwendige Gebilde aus Stoff und Stangen.

„Herr, Herr... Ihr hattet Recht!“
Schnaufend kam er zum Stehen.

Der Mann blickt ernst auf.
„Der Schlüssel.. er ist also wirklich das, wofür ich ihn halte?“

„Ja, er ist genau dies. Es stand alles im Buch eures Vorfahren, ihr hattet recht.“

„Was weiß Taldaras darüber?“

„Ich kann es nicht genau sagen... er wird mit der Deutung wohl nicht so schnell gewesen sein.. doch er hat das Buch auch gelesen... und wird früher oder später darauf stoßen..“

Kurz ist die Pause, die zwischen den beiden entsteht, ehe der Mann entschlossen und klar spricht.
„Dann ist die Zeit gekommen. Ich muss handeln. Meine Deckung aufgeben. Für die Mannen ist gesorgt, ich habe alles für einen eiligen Aufbruch vorbereitet. Doch werde ich nicht mit dir gehen, mein Weg führt mich vorerst nach Glangbet. Du musst auf schnellstem Wege Taldaras warnen. Erzähle ihm wenn nötig alles. Doch nehme unter keinen Umständen den Schlüssel an dich, verstehst du? Haltet euch sicher, den Schlüssel sicher. Unser Feind ist, wie ich befürchte, nun ein anderer. Ich erwarte euch in einem Monat im Lager. Und nun ist Eile geboten!“
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