Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

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Ristred
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Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Ristred »

Ein neuer Morgen
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Atemdunst mischte sich in den aufsteigenden Nebel. Mit einer kurzen Handbewegung zog er die Kapuze seines Umhangs tiefer in sein Gesicht. Sitzend lehnte er an der Festungsmauer. Lycande lag immer noch schlafend vor ihm, in ihrem Reiseschlafsack gehüllt. Sie waren erst spät in der Nacht in der Feste eingetroffen und es hatte einige Überzeugung gekostet, der Nachtwache ihre späte Ankunft zu erklären. Sein Blick wanderte hoch auf die oberste Ebene der Feste, dort wo sich das Lager der Meigol i Estel befand. Ob Lynne bei ihnen oben lag? Sie hatte hoffentlich seine kleine Notiz bemerkt, dass er für einen Tag in Schragen sein würde.
Es war schon bewundernswert, wie sich die Dinge fügten. Desto mehr er sich von seinem Trupp löste, desto besser konnte er auf Lynne eingehen. Er bekam die Zeit und Ruhe sich Gedanken machen zu können. Langsam erhob er sich, ging auf den eingestürzten Teil der Mauer zu und blickte auf die Felder von Fornost, die verdeckt im Nebel schliefen. Für den kurzen Moment des Morgens bekam die Welt ein friedliches Gesicht, bis die Sonne den Nebel zerbeißt und das abtrünnige Grinsen des Krieges klar erkennen lässt. Doch noch verdeckte der Nebel jegliche Feuer, Palisaden und Götzentotem. Für wahr, es blieb nur ein unwirklicher Frieden, doch machte es ihn für diesen Moment nicht wertloser als einen wirklichen.
Seit er zum ersten Mal hierher gekommen war, hatte sich mehr verändert als er selbst vermutet hatte. Zurück aus der Riddermark fand er durch einen Zufall heraus, dass sein Trupp nicht mehr in Aughaire war, sie waren kurz nach seinem Aufbruch ebenfalls weitergereist, doch ihr Ziel war Evendim. Ein Land, dass in ihm einen bitteren Geschmack hervorrief. Ein Land, mit dem er nichts Gutes verbinden konnte. Aber seine Wünsche sollten diesbezüglich nicht eine Reise in das verlorene Königreich der Dunedain verhindern. Angekommen fand er aber niemanden auf, den er noch aus dem Lager in Angmar kannte. Er vermied erstmal seine Uniform zu tragen bis er mit Celestiel oder Vreawyn gesprochen hatte. Doch Celestiel sollte nicht kommen, Egin, der sich als ihr Stellvertreter vorstellte, sagte ihm das. Und Vreawyn? Sie schien wieder anderen Dingen nachzugehen. Es hatte sich viel verändert. Doch wem hätte er sich anvertrauen sollen? Der erste Vorgesetzte, der ihm begegnete, war der Jähzornige, der Vreawyn zur Begrüßung einen Bierkrug entgegenwarf. Ein Mann, den er bis heute nicht verstand. Ihm zu vertrauen war ausgeschlossen. Nicht bevor er herausfand, was diesen Mann wirklich bewegte und warum Celestiel ihm ihr Vertrauen schenkte.
Es war eine gute Entscheidung, sich erstmal zu distanzieren. Abstand von allem zu gewinnen, bevor es ihn verschluckte. Nun sah er mit einem klareren Blick auf die Situation, wie sie sich von Angmar bis Evendim entwickelt hatte.
Leise setzte er sich wieder zu seiner Frau. Seit er Lycande kennengelernt hatte, war es sein Ziel eine Welt zu erleben, in der es nicht nur für die Feinde unmöglich ist Menschen zu verletzen, sondern dass auch die Menschen selbst mehr aufeinander acht geben und aufhören sich gegenseitig zu verletzen, ob es nun physisch und psychisch war. Gerade Lynne hatte in ihm diesen Wunsch wieder wach gerufen. Doch allein war es unmöglich. Zu wem hätte er gehen sollen? Wem konnte er trauen? Er musste denen trauen, denen seine Vertrauten trauten. Zumindest hatte ihm Celestiel dieses Gefühl übermittelt.
Lycande erhob sich und sah ihn schlaftrunken an. „Guten Morgen, Ly.“ Mehr als ein Lächeln kam nicht als Antwort, doch es genügte vollkommen. „Warte kurz auf mich, ich bin gleich wieder zurück.“
Er erhob sich und stieg die Treppen hinauf zum Lager der Meigol i Estel. Vielleicht waren schon welche erwacht.
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Egin
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Egin »

Morgendämmerung auf Feste Forod. Die morgendliche Kühle zieht die letzten Reste Schlafes aus Egins Körper, Geist und der vom Träumen beruhigten Seele. An der Kante des höchsten Plateaus verharrt er, läßt die Stimmung des Morgens in sich dringen, tief durchatmend. Läßt seinen Blick über das ihm und Ruhindil anvertraute Lager schweifen. Die Wachen stehen an den Toren, wie des Abends zuvor. Leises Rascheln bereits Erwachter ist zu vernehmen, von der morgendlichen Stille, wie von den kaum merklich wabernden Nebelschwaden gleichzeitig gedämpft, als auch verstärkt.
Ist das nicht Ristred, der junge Riddermärkler? Die Schlafende bei ihm muß wohl seine Frau sein, von der er gesprochen hat?
Egin denkt an das Gespräch zurück, das er kürzlich hier auf Forod am Feuer mit ihm geführt hat, sein Gesicht wird nachdenklich.
Jung ist er. Versucht sein Leben nach Regeln und Werten zu orientieren, die er von seinen Eltern gelehrt bekommen, wohl um Sicherheit in einer Welt zu finden, die sich nichtsdestotrotz seinen Normen zu entziehen wissen wird. Die Welt ist älter, aber in diesen jungen Jahren bildet man sich leicht ein, selbst wäre man berufen, das was die Valar so wunderbar sangen verbessern zu können.
Egin lächelt.
Wie er seine Frau anschaut! Immerhin scheint er lieben zu können, nicht nur hassen. Ein Ritter, der für seine Dame sorgt. Ein wohlfeiles Spiel für Kinder, Ritter und Dame. Aber das Leben wird ihn lehren, daß es Ernsthafteres und ungleich Schwereres zu üben gilt: zu sorgen für sich selbst.
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Ristred
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Ristred »

Von den letzten Stufen der Steintreppe bröckelten kleinere Gesteinsbrocken unter seinem Gewicht ab. Einige Schritte hinter ihm war schon ein größeres Stück herausgebrochen. Scheinbar zeigten nun auch die Bauwerke Auswirkungen der Zeit.
Sein Blick wanderte über Mauern zum Lager der Meigol i Estel. Ein Mann verharrte an der äußersten Grenze des Plateaus und sah auf die Stelle, wo er selbst noch gerade gesessen hatte. Langsam ging er auf ihn zu, Eile hätte nur die Schlafenden geweckt. Es war Egin, so hatte er sich vorgestellt. Seinen Familienname wusste er nicht mehr. Er war nicht gerade leicht auszusprechen. Also gleich Celestiels Stellvertreter, gut, das würde ihm sicherlich etwas ersparen.
Etwa vier Schritte entfernt stelle er sich neben ihm und sah selbst hinunter auf seine Frau, die sich dem Reiseschlafsack entledigt hatte nun etwas in ihrem Beutel suchte.
Westu Egin Hal!“ Leise erhob er seine Stimme um niemanden zu wecken. „Schon so früh erwacht?“ Der Nebel lag immer noch über den Boden und begrub die Landschaft unter sich. „Nun der Anblick ist es wert.
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Egin
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Egin »

Halu, Ristred. In der Tat, er ist Erwachens wert. Eure Frau?
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Ristred
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Ristred »

Er nickte. "Ja, meine Frau. Lycande ist ihr Name. Aber ich habe sie schon vor einigen Tagen erwähnt, als wir hier oben standen, oder?"
Sein Blick richtete sich auf Egin. "Ich würde gerne nochmals auf das Gespräch vor einigen Tagen zurückkommen."
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Egin
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Egin »

Ihr spracht von ihr, ja. In Bree sagtet Ihr, sei sie. Ihr habt sie herkommen lassen?
Sich Ristred zuwendend,
Gerne. Sprecht, was Ihr auf dem Herzen habt!
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Ristred
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Ristred »

"Ja, ich habe sie herkommen lassen. Bree ist kein Ort um lange zu verweilen. Und wer weiß, ihr Bogen wird sicherlich den ein oder anderen Angmarin in neue Welten befördern."
Eine kurze Stille trat auf, um den inhaltlichen Wechsel zu verdeutlichen.
"Euch ist sicherlich aufgefallen, dass ich Euch kein fiktives 'Ja' geben konnte. Dazu muss ich sagen, dass ich anders zu den Meigol i Estel gekommen bin, wie es sonst Tradition ist. Da war mir zu beginn nicht bewusst. Doch die Dinge haben sich geändert und so stand ich vor Versprechen, die ich vielleicht nie ausgesprochen habe. Deshalb habe ich mich für kurze Zeit aus dem Heer zurückgezogen - um Abstand zu gewinnen."
Seine Hand fasste kurz an das Heft seines Schwertes. "ich möchte Euch nochmals meine Dienste anbieten. Dieses Mal als Schwertkämpfer ... als Soldat." Seine Hand fand wieder den Weg zurück vom Schwert. "Dieses mal für die Meigol i Estel."
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Egin
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Egin »

Egin schaut Ristred in die Augen, lächelt,
Ich hege keinen Zweifel, daß Eure Dienste wertvolle zu sein vermögen.
Nehmt unsere Uniform, bewährt Euch,
und am Ende sollen beide Seiten zufrieden sein, ihre Kräfte zusammengelegt zu haben!

und reicht Ristred die Hand.
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Ristred
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Ristred »

Ristred hielt für einige Augenblicke den Blickkontakt mit Egin, dann neigte er den Kopf tiefer, als das es als Nicken falsch verstanden werden könnte.
"Ich werde stets alles tun, was ich zu tun vermag." Dann drückte er Egins Hand.
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Larelie
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Larelie »

(ooc: willkommen zurück ris)
Eldatirmo
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Re: Ristred Thordir - Ein frischer Morgen

Beitrag von Eldatirmo »

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