Ein unerwarteter Brief

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Turaleth
emig
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Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Turaleth »

Eine Gestalt in etwas abgerissener Kleidung läuft langsam die Straßen der Bree-Siedlung entlang, eine Laute in der Hand und damit eine traurige Melodie spielend. Ihr Gesicht ist vermummt mit einem Kapuzenumhang und einem breiten Schal, der um Hals und die untere Gesichtshälfte geschlungen ist, so dass nur die Augen zu erkennen sind.
<< Ich hasse dieses Lied ... und die Finger tun mir weh>>
Trotz dieser Gedanken beginnt die Gestalt wieder auf ein neues, das gerade beendete Lied von Neuem anzustimmen .
<< Nach zwei Stunden kann ich es wenigstens einigermaßen, und dass mich noch niemand darauf angesprochen hat, warum ich hier immer wieder durch die gleichen Straßen laufe und dieselbe traurige Melodie vor mich hin klampfe, zeigt mir doch dass ich hier kaum Aufmerksamkeit errege ... ich sollte zufrieden sein >>

Nach einiger Zeit erblickt die Gestalt an einer Straßenkreuzung einen fein gekleideten Menschen, und sie läuft zielstrebig auf ihn zu, weiter die Laute spielend. Mit heiserer, fast erstickter Stimme spricht sie ihn an:
„Herr ... hab ihr Mitleid mit einer armen Elbin ...“
Der Mann blickt überrascht und dann etwas ungehalten zu der Gestalt, die nichts desto trotz gleich mit Ihrer Rede fortfährt:
„... das Schicksal hat mir schwer zugesetzt, das ich heute mein Gesicht vor der Welt verhüllen muss und ihr nur mehr einen Schatten meiner Stimme und keinen Gesang mehr hören könnt ... ich brauche Eure Hilfe ... habt Ihr ein paar Münzen für mich?“
Sie streckt ihm auffordernd die Hand hin. Der Mann blickt verärgert, seufzt aber und kramt schließlich ein paar Münzen heraus, die er in die Hand der Gestalt fallen lässt „Nimm das, Edhel, und behellige mich nicht weiter!“
„Wie Mylord wünscht...“ die Gestalt verbeugt sich kurz und zieht weiter Laute spielend von dannen, jedoch mit überraschend fröhlichen Gedanken...
<< Er hat keine Ahnung, welches Schicksal es wirklich ist, dass mich heute hier herbringt, und sicher glaubt er mir mit den paar Münzen zum nächsten Brotlaib verholfen zu haben ... und nicht zum letzten Schliff meiner Tarnung, die ich für mein heutiges Vorhaben benötige ... die Geschichte mit der glücklosen Bardin wird mir mittlerweile sicher jeder abnehmen, auch falls ich seit längerem beobachtet werde ... falls das alles hier schief gehen sollte und ich erwischt werde ... >>.
Der strahlende Ausdruck eines verborgenen Lächelns erhellt kurz die Augen der lautespielenden Gestalt.
<<... wenn dieser feine Herr eine Ahnung hätte was ich mit meinen Worten wirklich gemeint habe, hätte er wohl eher einen Wachtmeister gerufen und mich aus der Stadt werfen lassen ...aber so sind die Menschen ... lernen lieber einige Sindarin-Floskeln und kommen sich gebildet vor, können aber kaum mit der eigenen Sprache umgehen ... ich musste ihn nicht einmal anlügen >>
Bei diesen Gedanken lacht die Gestalt leise in sich hinein, wird aber gleich darauf wieder ernst
<< ... hmmm ... ich würde auch gut daran tun, diese Sache nicht zu selbstsicher anzugehen ... ich war gründlich in der Vorbereitung ... doch zu welchem Ende dies alles führen wird, ist mehr als ungewiss ... und meine Maske wird fallen, früher oder später ... und was dann passieren kann ... nicht auszudenken ... >>
Die Gestalt wiegt beim Weitergehen den Kopf nachdenklich hin und her, nach wie vor das Lied auf der Laute spielend. Doch plötzlich erscheint auf ihrer Stirn ein Sorgenfalte, und zweifelnde Gedanken verschaffen sich Raum
<< Hätte ich IHN vielleicht doch offener nach seiner Sippe befragen sollen? ... aber er ist immer so verschlossen, wenn es darum geht ... er stellt mich manchen von ihnen nicht einmal vor ... ob etwas dahintersteckt, das er mir verheimlichen will? ... Das wird er mir dann ja sicherlich nicht sagen, wenn ich ihn frage ... also bleibt mir doch keine Wahl ... ich muss das hier durchziehen >>
Bei diesen Gedanken verengen sich ihre Augen kurz grimmig, bevor sie einen furchtsamen Ausdruck annehmen
<< Aber möglicherweise tue ich ihm hiermit Unrecht ... und möglicherweise schlagen dann alle die Türen vor mir zu ... sowohl ER als auch seine Sippe ... >>
Die Gestalt bleibt unschlüssig stehen, geht aber dann doch weiter.
<< Niemand sollte hierbei sein Gesicht verlieren, das ist wichtig ... darauf muss ich achten ... weder ich noch er und auch keiner der anderen ... also keine Lügen ... aber auch nicht die ganze Wahrheit ... noch nicht ... meine Maske werde ich nicht so schnell lüften, und so sehen ob dort es etwas gibt, das mir ernstliche Sorgen bereiten müsste ... was danach kommt werde ich wohl ertragen müssen ... so oder so >>
Die Gestalt hält nun wieder inne, und die Gedanken driften weiter zurück in die Vergangenheit
<< Mutter ... als Du in den Westen segeltest sagte ich Dir, dass ich nicht mitkomme weil ich erst noch mein eigenes Leben hier finden muss ... und dass ich es in vollen Zügen auskosten werde ... aber Du hattest recht ... nun habe ich mehr von all dem gefunden, als mir lieb ist ... und ja ... ich bin so einsam wie es einer nur sein kann, der keine Wurzeln mehr hat, denn es gibt niemanden der mir hier beisteht ... und doch habe ich meine Wahl getroffen und jetzt gibt es keine Umkehr mehr >>
Eine einzelne Träne rinnt bei diesen Worten über ihre Wange, die sie jedoch schnell wegwischt. Hastig sieht sie sich um, ob sie beobachtet wurde und setzt dann ihren Weg fort, wieder das bekannte Lied auf der Laute anstimmend.

In der Ferne erblickt die Gestalt das Sippenhaus der Meigol i Estel , dem sie sich gemächlichen Schrittes zuwendet. Langsam geht die Gestalt darauf zu, immer die Laute spielend.
<<Heute sollte es ruhig sein rund um das Haus ... ER sagte sie haben heute irgend etwas vor ... ich sollte es hinter mich bringen >>

Tatsächlich tut sich in diesem Moment recht wenig bei dem Anwesen. Die Gestalt betritt das Grundstück und geht gelassen zur Tür, nach wie vor die Laute spielend. Vor der Tür stellt sie die Laute zur Seite, sieht sich um und holt einen Brief aus der Jacke. Noch einmal hält sie inne und blickt in Gedanken versunken den Brief an:
<< ... keine Lügen ... aber auch nicht die ganze Wahrheit ... >>
Die Gestalt kniet nieder und prüft kurz den Spalt unter der Tür. Noch einmal tief einatmend blickt sie auf den Brief.
<< Nun wird sich zeigen ob meine langen Jahre des Bücherstudiums doch einmal praktischen Wert haben >>
Dann schiebt sie den Brief schwungvoll unter der Tür durch.
<< ... so, das sollte weit genug drinnen gelandet sein, damit es nicht gleich von einem Zwerg mit seinen Plattfüssen zertrampelt wird ... >>
Dann erscheint ein erschreckter Ausdruck auf ihrem Gesicht.
<< ... hoffentlich steht gerade niemand hinter der Tür ... >>
Hastig steht die Gestalt auf und packt die Laute. Mit schnellen Schritten verlässt sie das Anwesen, ohne einen weiteren Gedanken an die Laute in ihrer Hand oder das verhasste Lied zu verschwenden. Je weiter sie sich von dem Gebäude entfernt, desto schneller werden die Schritte, bis sie schließlich rennend die Bree-Siedlung verlässt.

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Auf dem Brief auf dem Boden steht ein Name: Celestiel Navayron

In dem Brief steht in ordentlichen Buchstaben geschrieben:


Celestiel Navayron

Empfangt diese Grüße von mir und wisst, dass ich schon seit einiger Zeit die Schritte der Meigol i Estel beobachte, wie manch anderes, das rund um Bree geschieht. Ich wende mich nun an Euch, da Ihr beabsichtigt, Angmar mit Krieg zu überziehen. Ihr werdet dort wahrscheinlich nicht nur eine Schlacht schlagen. Ihr werdet Euch das uralte Böse dort zum Feind machen, fürchte ich. Ich hoffe, Ihr wisst auf was Ihr Euch dort einlasst – doch ich Maße mir nicht an, Eure Pläne und Entscheidungen in Frage zu stellen.

Aber ich möchte Euch helfen. Ich weiß einiges und denke viel nach. Zuweilen kenne ich Möglichkeiten, ungesehen an Informationen zu gelangen. Zuweilen finde ich Wege, Dinge zu Verbergen, obwohl sie offen vor aller Augen liegen. Lange Zeit studierte ich die Geschichte unserer Welt, und ich vermag manchmal, tiefere Zusammenhänge zu begreifen. Worte sind für gewöhnlich mein Schwert und Schild, wenn es sein muss weiß ich aber auch mit Bogen und Schwert umzugehen – wenngleich ich darin wohl gegen keinen Eurer Krieger bestehen kann.

Lange Zeit hielt ich es für falsch, den dunklen Dingen in dieser Welt offen die Stirn zu bieten. Es erschien mir besser, die Schönheit der Welt zu genießen und manche Gegenden zu meiden. Doch mittlerweile scheint es mir, dass ich nicht mehr lange Leben werde, wenn ich mich weiter an dieser bequemen Einstellung erfreue. Es muss etwas getan werden, doch was kann einer der allein auf sich gestellt ist schon ausrichten? Ich sehe, dass Eure Gemeinschaft etwas unternimmt, und an diesen Dingen möchte ich teil haben und meinen Beitrag leisten. Ich wünsche dazu eine Unterredung mit Euch, wenn Euch mein Angebot zusagt und sobald es Euch beliebt. Ich erbitte nur, dass diese Unterredung in Bree stattfinden mag.

Wie Eure Entscheidung zu meinem Angebot auch ausfallen mag, eines solltet Ihr zumindest wissen: Die Leidenschaft des Feindes in Angmar ist es nicht, Euch in der Schlacht als großer Befehlshaber zu schlagen. Er wird es tun, wenn er dazu die Möglichkeit sieht, kein Zweifel, aber es kommt ihm nicht darauf an. Eure Offiziere mögen in der Schlacht siegen und Eure Freude wird groß sein. Aber der Feind wird im geheimen über Euch lachen. Er wird versuchen Euch mit jedem Eurer Siege ein Stück mehr auf einen Weg zu führen, auf dem Ihr Euch selbst zerstört, und mit Euch alles was Euch teuer ist. Er versteht es, Eure Stärken gegen Euch zu nutzen. Unterschätzt ihn hier niemals. Und wenn ihr am Ende siegesgewiss vor ihm steht, wird er Euch den Spiegel vorhalten, und Euch zeigen, wie alle Eure guten Vorsätze zum Werkzeug seiner Bosheit wurden. Und er wird es genießen.

Ich erwarte Eure Nachricht. Um mich zu Erreichen, hinterlegt einen Brief für "Lethril" beim Gastwirt im Pony

Hochachtungsvoll
<< die Unterschrift hier wirkt verwischt und ist nicht mehr lesbar >>


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OOC: Hallo, ich möchte mich hier einmal kurz vorstellen. Ich bin seit einiger Zeit die RP-Gefährtin von Aedon, und da dieser es RP-mäßig bisher nicht für nötig gehalten hat, mich mit seinem "Hauptdaseinszweck", dieser Sippe, besser vertraut zu machen, wird mein Charakter nun selbst aktiv, was sich in meiner RP-Bewerbung oben widerspiegelt. Mir ist klar dass das hier vielleicht ein bischen aus der Reihe ist, die Idee kam mir aber eigentlich recht passend vor

zu mir: Ich bin 32 und kümmere mich tagsüber um meine 3 Kinder (mein Mann ist da mit eingerechnet) sowie einen Halbtagsjob. Interessiere mich unter anderem für philosophisch angehauchte Fantasy- und Science Fiction Romane. Online bin ich in der Regel erst nach 22:00 Uhr, aber Ausnahmen sind da auch mal denkbar
Aedon Cornealis
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Aedon Cornealis »

Aedon macht seine abschliessende Runde durch das Haus der Schwerter, als er einen Umschlag vor der Türe des Einganges auffindet.
Kaum aufgehoben, erkennt er den Namen der Fürstin darauf. Er wirft einen letzten Blick vor die Türe, schliesst diese dann ab und begibt sich in sein Gemach.
In der großen Halle legt er unterwegs das Fundstück auf Celestiels Stapel.


ooc:
Guten Morgen, werte Gefährtin :D

Danke für Deine Bewerbung. Ich bin sicher, Celestiel und die andren werden sich hier bald melden.
Da Dein Char noch keinen Nachnamen trägt, schlage ich Seitenhieb vor.

Wünsche einen angenehmen Tag :mrgreen:

Aedon
Kelim Kaltschmied
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Kelim Kaltschmied »

Turaleth hat geschrieben: Dann schiebt sie den Brief schwungvoll unter der Tür durch.
<< ... so, das sollte weit genug drinnen gelandet sein, damit es nicht gleich von einem Zwerg mit seinen Plattfüssen zertrampelt wird ... >>
Kelim würde knurren, würde er Gedanken lesen können, kann er aber nicht :mrgreen:

ooc:
In der Tat, ein Anfang, der Neugier weckt.
Ich würde mich jedenfalls freuen. * zu Celestiel schielt *

LG
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Turaleth
emig
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Turaleth »

OOC: gestern habe ich kurz mit Aedon über meine Bewerbung gesprochen, und nun glaube ich dass ich mich nicht ganz klar ausgedrückt habe:

Aus dem Anschreiben geht nicht hervor wer den Brief geschrieben hat. Auch bei dem Treffen habe ich vor, meine Identität so lange zu verheimlichen, bis ich die Infos habe, die mich interessieren. Nämlich, wie der gute Aedon sich in meiner Abwesenheit so verhält und ob meine ... Eifersucht? ... berechtigt ist ...

@ Aedon: Seitenhieb? Ich hätte wetten können, Du möchtest dass ich bald mit Nachnamen Corleanis heisse. Aber wenn Du darauf bestehst :D

Turaleth
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Aedon Cornealis
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Aedon Cornealis »

:lol: Verwechsle nicht Aedon mit mir ;)
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Anrangar
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Anrangar »

Anrangar, der eine weitere Notiz auf den Tisch von Celestiel legen wollte, stockt kurz und sieht diesen immer noch ungeöffneten Brief. Leise murmelt er.
Diesen Brief, der liegt hier doch schon länger... ist sie vorhin hier noch irgendwo durch die Halle geschlichen...

Anrangar schnappt sich den Brief, noch verschloßen, und andere Schriftstücke, um sie nun direkt zu Celestiel zu bringen.
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Celestiel
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Celestiel »

Tatsächlich war sie erst wenige Momente zuvor von ihrem kurzen Aufenthalt in Bree zurückgekehrt und hatte die Halle durchquert. Die Flammen züngelten bereits in den Kohlebecken und führten dem Raum eine wohlige Wärme zu, als sie sich in das hintere Zimmer zurückzog, um sich einigen Aufzeichnungen zu widmen, die sie am Vortag herausgesucht hatte. Ehe sie sich jedoch in die Materie vertiefen konnte, bekam sie unerwartet Gesellschaft. Gerade im Begriff Anrangar einen Gruss zu entrichten, hielt sie dieser davon ab, als er ihr ein Schriftstück überreichte, auf dem ihr Namen geschrieben war.

Dezent lüpfte sich die feingeschwungene Braue in ihrem Gesicht, doch nahm sie den Brief entgegen und faltete diesen vorsichtig auf. Zeilen taten sich schliesslich vor ihr auf, die feine Falten auf ihrer Stirn bildeten. Und mit jeder Zeile wurden diese ein wenig nachdenklicher.

Ein namenloser Unbekannter, der eine Unterredung wünschte.
Irgendetwas lag ihr schwer im Magen bei diesem Gedanken.

Damit auch Anrangar sich ein Bild machen konnte, streckte sie ihm das Schreiben nun entgegen. Während sie darauf wartete, dass er zu Ende las, schweiften ihre Gedanken zu dem Inhalt des Briefes, der nicht mit mehr Rätsel hätte aufwarten können...
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Anrangar
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Anrangar »

Anrangar überfliegt den Brief

Wenn du wünscht werde ich eine Nachricht im Tänzelnden Pony beim Wirt hinterlassen. Ich würde ein Treffen bei den Feldern im Norden in Bree vorschlagen, bei den Apfelbäumen, leicht zu überschauen, sollte diese Person nicht gutes im Schilde führen.

Bevor er sie antworten läßt fügt er noch hinzu.

Heute Abend sollte der Rat tagen hier im Sippenhaus, komm bitte auch und vergiß es nicht.
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Celestiel
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Re: Ein unerwarteter Brief

Beitrag von Celestiel »

Abermals strich Celestiel gedankenverloren über das Schreiben. Es war auffällig, dass der Schreiber viele Sätze mit den beiden Worten "Lange Zeit..." begann. Entweder seine Jahre in dieser Welt währten schon eine Ewigkeit oder er hatte ein ganz anderes Empfinden für Zeit. Gar einer der Erstgeborenen vielleicht? Die Dame stutzte sichtlich, als sie den Brief einmal in ihrer Hand drehte. Angmar wurde erwähnt. Ob er oder sie von ihrem Vorhaben wusste, erneut gegen Angmar zu ziehen? Besorgniserregend, dass dieser namenlose Schreiber, die Schritte der Meigol i Estel schon seit geraumer Zeit zu verfolgen schien. Und bei all seiner Scharfsinnigkeit, übersah er jedoch etwas ganz Bedeutendes: Letzen Endes mochte es darum gehen, den Feind endgültig zu Tode zu ringen, zumindest für alle freien Völker Mittelerdes. Doch wer sagte denn, dass der Feind der Meigol i Estel ebenso auf seinem dunklen Thron in Angmar oder Mordor sass? Gewiss, ihre Gemeinschaft würde ihren Teil dazu beitragen, die Schatten aus Mittelerde zu bannen, doch ihre Macht würden sie bündeln, um mit dieser ihren wahren Feind in die Knie zu zwingen.

Celestiels Nachdenklichkeit spiegelte sich in ihrem Gesicht wider, das sie nun Anrangar zuwandte.
"Ich werde den Brief persönlich verfassen. Den Treffpunkt bei den Apfelbäumen erachte ich jedoch als eine sehr gute Idee. Ich werde den unbekannten Verfasser bitten, sich dort einzufinden."

Kaum gesprochen lenkte sie ihre Schritte auch schon in die grosse Halle hinein und begab sich zu dem erhöhten Kartentisch, auf dem wie gewohnt Pergament und Feder bereitlagen. Die Feder begann kratzend feingeschwungene Lettern zu zeichnen:

Werte Unbekannte oder
werter Unbekannter

Äusserst vage und geheimnisvoll drücktet Ihr Euch in Eurem Schreiben aus. Eine Vorgehensweise, die ihre Wirkung nicht verfehlte, so habt Ihr unser Interesse geweckt.
Auch wenn Eure Absichten nicht ganz klar sind, schlagen wir ein Treffen bei den Apfelbäumen im Norden Brees vor, wo Ihr Euch zu erkennen geben mögt.

Ich bitte um eine Antwort Eurerseits, damit ein Tag des Treffens gefunden werden kann.


Gez.
Celestiel Navayron

Sie faltete den Brief sorgfältig zusammen und versiegelte ihn mit Wachs. Einen letzten prüfenden Blick warf sie darauf ehe sie ihn Anrangar reichte, wohl in Erwartung, dass dieser den Brief beim Wirt im Pony hinterlegen würde.
"Ich hoffe, Herr Butterblume vergisst den Brief nicht zu überreichen..."



OOC:
Entschuldige, dass meine Antwort auf sich hat warten lassen!
Ich würde gerne ein RP-Treffen mit deinem Char machen. Wie sieht es zeitlich bei dir so aus in den nächsten Tagen? :)
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