Slgallyma

Schreibt hier die Geschichte Eures Charakters nieder.

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Egin
Ruhmeshalle
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Registriert: Mo 11. Aug 2008, 21:49
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Slgallyma

Beitrag von Egin »

Ein frischer Geruch erreicht Egins Nase.
‚Wasser? Hier in dieser eher trockenen Gegend, wo selbst die Flußbette oft ausgetrocknet?’
Der Jäger blickt in die Richtung, des lauen Windes.
‚Die kleine Baumgruppe, ja, ein frisches Grün haben die Blätter!’
Er bewegt sich vorsichtig auf den Hain zu, der eine gute Gelegenheit verspricht seine Wasserflasche frisch zu füllen, vielleicht gar ein geschütztes Plätzchen für die Nacht und Möglichkeit zu einem morgendlichen Bad.
Unter den Bäumen ist es kühler und leiser, das Zirpen der Grillen durch das Laub gedämpft. Das Wäldchen bildet einen Ring um einen leicht ovalen See, etwa 30 Schritt im Durchmesser an der schmalsten und 40 an der breitesten Stelle. Um das Ufer wachsen kleine Gruppen Schilfs und direkt voraus eine hängende Weide. Rechts der Weide führt eine, nur leicht abschüssige, lichte Böschung zum See. Im Augenwinkel etwas Auffallendes. Egin dreht den Kopf nach links.
‚Was? Kleidung, Waffen unter dieser Eiche! Oh!’
Er geht näher, und nun, da er den Abhang bis zum See einsehen kann, wendet den Kopf nach rechts, entdeckt, die ansonsten glatte Wasseroberfläche unterbrechend, den oberen Teil eines Kopfes; bis zu den Augen im Wasser. Beim Erblicken der Augen ein kurzes Erstarren. Zu erwarten wäre ein ängstlich-erschrockenes Schauen, ob des unerwarteten Ertapptwerdens in peinlicher Situation. Aber die Augen strahlen Anderes aus: tödliches Konzentrieren. Egin schaut wieder zur Eiche und mustert die Axt, die dort am Boden liegt, das wattierte Hemd, beides aus eigentümlicher Produktion. Wassertropfen fallen leise, als sich langsam der Kopf, hebt, ein Gesicht und ein Hals aus dem Wasser tauchen.
„Drehen um!“ Die Stimme der jungen Frau, die befehlen gewohnt, Widerspruch nicht vorgesehen.
Egin bewegt sich etwas weg von der Eiche und wendet der Frau den Rücken zu.
Zahlreicheres und lauteres Tropfen, nasse Schritte die Böschung hinauf, Rascheln von Stoff. Dann kurze gespannte Stille, als die Fremde erst auf ihre griffbereite Axt schaut, dann auf Egins Rücken.
Und wieder Rascheln, Ausschütteln von Haar.
Er dreht sich um, sie - hochgewachsen, schlank - bindet gerade, halb ihm abgewandt, ihre halblangen blonden Haare zu einem abstehenden Pferdeschwanz zusammen, aus den Augenwinkeln zu ihm hin blickend. Egin lehnt Speer, Bogen, Köcher und Rucksack neben die Eiche, setzt sich, die Schwertscheide aus der Gurtschlaufe ziehend, und lehnt sich rücklings gegen den rauhe Stamm, sie weiter beobachtend.
„Egin. Was macht Ihr hier?“
„Männer locken, dann töten.“ lautet die spontane Antwort, ungerührt, aus dem Ton nicht herauszuhören, ob Scherz oder Ernst.
„Aber nicht von hinten?“
„Nicht heute.“
„Recht, der Tag ist zu schön zum Töten.“
„Frisch gebadet, nicht wieder schmutzig machen.“ Sie wendet sich ihm zu, mustert ihn kurz. „Slgallyma.“
Egin steht auf, geht zwei, drei Schritte zur alten Feuerstelle, die sich neben der Eiche befindet, richtet die Steinumrandung, bricht von einem alten, abgestorbenen Ast Zweige ab, legt Zunder in die Feuerstelle, läßt von seinem Flint Funken auf den Zunderschwamm springen, deckt das entstehende Feuer mit kleineren, dann größeren Ästen ab. Dann holt er seinen Beutel, breitet ein Tuch neben der Feuerstelle aus, gibt Trockenfleisch und zwei getrocknete Würste darauf. Slgallyma setzt sich auf die andere Seite des Feuers, legt Reste eines Brotes, Käse, drei Eier und einen Apfel dazu, währendessen Egin Wasser aus dem See schöpft und dann das kleine kupferne Kesselchen in die Flammen setzt.

Als beide ihr wortloses Mahl beendet und die Reste verstaut, weicht die Dämmerung bereits Dunkeln, der Mond lugt zwischen den Spitzen der Bäume. Egin rutscht etwas Richtung Eiche, formt seinen Rucksack zu einem Kopfkissen und bettet sich, in seinen Umhang hüllend. Slgallyma wartet etwas, legt noch Ästchen auf die kleinen Flammen, bereitet sich dann ein Lager auf ihrer Seite der Feuerstelle.

Ein Knistern abseits weckt Egin. Er lauscht und schaut zum Himmel. Der Mond hat den Zenit bereits überschritten. Egin wendet sich gen Feuer, setzt sich auf. Slgallyma sitzt dort, nachdenklich den Blick in die Flämmchen versenkt, legt ein kleines Ästchen darauf.
Und leise, ohne den Blick abzuwenden: „Bleiz, kaout aon, netager.“
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